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Hinterbach

Hinterbach

Diese Siedlung ist erstmals 1364 erwähnt als Walddistrikt und gehörte zu der Grafschaft Erbach. Die Bauern der umliegenden Dörfer trieben hier ihr Vieh zur Weide in den Wald und nutzten ihn zum Holzeinschlag und zur Köhlerei. Die ersten Siedler, die sich nach dem Dreißigjährigen Krieg im Hinterbachtal niederließen, dürften Holzfäller und Köhler gewesen sein, denen der Graf von Erbach-Fürstenau erlaubt hatte sich in dem abseits gelegenen Tal ein Haus zu bauen.

Im Mai 1690 wurde im Beerfelder Kirchenbuch erstmals eine Taufe für Hinterbach verzeichnet. Um 1750 hatte der Graf mehreren Flüchtlingen aus Tirol, die als gute Waldarbeiter bekannt waren, ebenfalls gestattet, sich in der Hinterbach niederzulassen. Diese bauten sich kleine Häuschen, umgeben von einem kleinen Gemüsegarten und wenigen, parallel zum Hang verlaufenden Feldern. Das Holz und vor allem die Holzkohle wurden an die Eisenhämmer nach Hirschhorn und Wald-Michelbach verkauft. Obwohl die Tiroler katholisch waren, hatte man sie kirchlich Beerfelden zugeordnet.

Bei der Aufstellung des Flurbuches im Jahre 1817 wurden die Hinterbacher Bürger mit ihren Anwesen zu Ober-Finkenbach gezählt. Dies löste einen Streit zwischen Raubach und Ober-Finkenbach um die Ortszugehörigkeit von Hinterbach aus. Vor allem die Grafschaft Erbach-Fürstenau bestand auf die Zugehörigkeit zu Ober-Finkenbach. Dieser Streit fand erst mit der Eingemeindung von Finkenbach mit Hinterbach und Raubach nach Rothenberg am 1. Juli 1972 ein friedliches Ende.

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